Auf dem Weg in eine grünere Zukunft spielt die Energieversorgung eine entscheidende Rolle. In Österreich soll bis 2030 der gesamte Stromverbrauch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und erneuerbaren Gasen gedeckt werden. Dadurch wird die Nutzung von Elektrizität umweltfreundlicher – doch im besten Fall für die Umwelt ist auch die Verteilung des Stroms klimaschonend.
Die Energienetze Steiermark GmbH hat deshalb einen Rahmenvertrag mit Siemens über drei Jahre abgeschlossen, der eine F-Gas-freie Mittelspannungsschaltanlage bis 24 kV in der Sekundärverteilung inklusive Lieferung der Schaltanlage umfasst. Zum Einsatz kommt die gasisolierte Mittelspannungsschaltanlage 8DJH24 aus dem nachhaltigen blue-GIS-Portfolio. Diese Schaltanlage reduziert den CO2-Fußabdruck der Anlageninstallation, ist wartungsfrei und ermöglicht eine einfache und sichere Handhabung.
“Durch den Einsatz von F-Gas-freien Schaltanlagen setzen wir ein weiteres klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation. Wir sind stolz darauf, einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und gleichzeitig die Energiewende mitzugestalten.“
Martin Graf, Vorstandsdirektor Energie Steiermark
„Die Zukunft der Energieversorgung liegt in der Nutzung von umweltfreundlichen Technologien. F-Gas-freie Schaltanlagen sind ein entscheidender Schritt in diese Richtung. Diese innovativen Anlagen bieten nicht nur eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen SF6-Schaltanlagen, sondern tragen auch wesentlich zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei und sind Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns. Durch den Einsatz von F-Gas-freien Schaltanlagen setzen wir ein weiteres klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation. Wir sind stolz darauf, einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und gleichzeitig die Energiewende mitzugestalten“, sagt Energie-Steiermark-Vorstandsdirektor Martin Graf.
Die Hauptaufgabe einer Mittelspannungsschaltanlage ist die wirtschaftliche und sichere Energieverteilung. Bei der Sekundärverteilung befinden sich die Schaltanlagen an der Schnittstelle zu niederen Spannungen und den Endabnehmern. Und das sind bei den Energienetzen Steiermark viele: Das Unternehmen versorgt über eine halbe Million Kunden mit Energie, darunter fast die gesamte steirische Industrie und viele Gewerbebetriebe.
Klimawirksamkeit von F-Gasen
Bisher kam in der Energieverteilung und -übertragung im Mittelspannungs- und Hochspannungsbereich Schwefelhexafluorid – oder kurz SF6 – zum Einsatz. Diese F-Gase sind zwar ungiftig, gelten aber mit einer Klimawirksamkeit von – je nach Berechnungsgrundlage – über 22.000 als extrem klimaschädlich. Die Klimawirksamkeit ist ein Wert, der die Stärke der Klimabeeinflussung eines Stoffes oder Prozesses bezeichnet, und wird meist in Form des Global Warming Potentials (GWP) angegeben. Das GWP von Kohlendioxid wird als Referenzwert von 1 festgelegt, und andere Stoffe werden mit Bezug darauf bewertet.
Bislang wurden F-Gase in Mittelspannungsschaltanlagen genutzt, weil sie natürlich auch Vorteile haben: etwa eine sehr gute Wärmetransport- und elektrische Isolierfähigkeit. Allerdings forciert die Europäische Union bereits seit einiger Zeit den schrittweisen Abbau von SF6, um dessen Beitrag zur globalen Erwärmung zu begrenzen. Da Hoch- und Mittelspannungsschaltanlagen trotzdem gebraucht werden, müssen neue Lösungen her. Und wie solche Lösungen aussehen können, zeigt die in der Steiermark installierte blue-GIS-Schaltanlage 8DJH24. Diese nutzt das klimaneutrale Isoliermedium „Clean Air“, das auf natürlichen Bestandteilen der Umgebungsluft wie beispielsweise Stickstoff oder Sauerstoff basiert und somit fluorierte Treibhausgase vollständig ersetzt.
Die gasisolierte Mittelspannungsschaltanlage 8DJH24 aus dem nachhaltigen blue-GIS-Portfolio von Siemens.
Durch den „blue Switch” – einen umweltfreundlichen Dreistellungs-Lasttrennschalter mit Vakuumschaltröhre – bietet Siemens eine Schaltanlage, die beim Schalten keine giftigen Nebenprodukte erzeugt. Dies gewährleistet nicht nur die Isolationsfähigkeit über die gesamte Lebensdauer, sondern auch ein umweltfreundliches Recycling der Anlagen am Ende des Lebenszyklus. Unter normalen Betriebsbedingungen beträgt die erwartete Nutzungsdauer von blue GIS mindestens 40 Jahre – und bewahrt somit die natürlichen Ressourcen. Nachhaltigkeit steht also bei den blue-GIS-Schaltanlagen im Fokus und lässt sich dank dem Siemens-EcoTech-Label auch bestens nachweisen und nachvollziehen.
Dieses Label vereinfacht die Identifikation, Klassifizierung und Erfassung nachhaltiger Produkte und gibt einen umfassenden Einblick in die Produktleistung hinsichtlich ausgewählter Umweltkriterien. Siemens verwendet umfangreiche Daten, die in der Umwelt- Produktdeklaration (EPD) zur Verfügung gestellt werden, um die Lebenszyklusleistung eines Produkts anhand einer Reihe von fundierten Ökodesign-Kriterien in folgenden drei Dimensionen zu bewerten: nachhaltige Materialien, optimale Nutzung sowie Wertrückgewinnung und Kreislaufwirtschaft. Ökodesign-Kriterien umfassen verschiedene Aspekte wie die Verwendung kohlenstoffarmer Materialien, den Einsatz nachhaltiger Verpackungen, Energieeffizienz, Langlebigkeit, Hinweise zur Kreislaufwirtschaft und Recyclingfähigkeit.
Zusätzlich sind die blue-GIS-Schaltanlagen mit intelligenten Sensoren und standardisierten Schnittstellen für Electrification X ausgestattet, um einen kosteneffizienten Weg in Richtung digitale und nachhaltige Transformation des Stromnetzes zu ermöglichen. Ein zentraler Aspekt von Electrification X ist die Integration von erneuerbaren Energien und die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen.
Die jetzt installierte blue-GIS-Schaltanlage ist übrigens nicht die erste ihrer Art in der Steiermark. Bereits seit Ende 2020 ist im Umspannwerk Münichtal eine nachhaltige Mittelspannungsschaltanlage – hier die blue GIS 8DAB12 – von Siemens im Einsatz, die ebenfalls das klimaneutrale Isoliermedium „Clean Air“ verwendet.