Admiralty District, Asia, Central District - Hong Kong, Central Government Complex - Hong Kong, China - East Asia © Getty Images/iStockphoto

Siemens

16.12.2025

Lesezeit 9 Min

Nachhaltigkeit

Siemens

16.12.2025

Lesezeit 9 Min

Ein riesiges Potenzial, das genutzt werden will

Siemens macht seit Jahrzehnten Schulen und andere Bildungseinrichtungen nachhaltiger.

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Ein riesiges Potenzial, das genutzt werden will

Bildungseinrichtungen zu einem besseren Ort zu machen, ist für Siemens seit langem eine Selbstverständlichkeit – mit unterschiedlichen Ansätzen. Zu den individuellsten Lösungen gehören die Contracting-Projekte, die seit mehr als 20 Jahren vornehmlich mit der Bundesimmobiliengesellschaft BIG bzw. dem Bildungsministerium, aber auch verschiedensten anderen Kunden aus dem öffentlichen und privaten Bereich abgewickelt werden. „Contracting bedeutet vereinfacht gesagt“, so Karlheinz Pertl, der diese Sparte österreichweit verantwortet, „wir schauen uns ein Gebäude – Kindergarten, Schule, Höhere Bildungsoder Forschungseinrichtung – intensiv an und definieren jene Bereiche in der technischen Einrichtung, an denen kostenoptimiert die maximale Energieeinsparung herauszuholen ist.“

Die Hebel sind so individuell wie die Bildungseinrichtungen, die sich in unterschiedlichsten technischen Stadien befinden, ehe Siemens seine Analysen startet. Und relevant ist wirklich jedes technische Detail. Im Bereich der Wärme bietet eine moderne Mess-, Steuer- und Regelungstechnik enormes Potenzial auf dem Weg zu mehr Effizienz. „In Bestandsgebäuden stoßen wir auf ganz unterschiedliche Ist-Zustände“, berichtet Pertl. Dementsprechend vielfältig sind die Maßnahmen: Während der Einbau einer neuen Regelungstechnik viel Energie sparen kann – bei vorübergehend höheren Kosten – kann basierend auf dem Know-how von Siemens bei einer modernen Bestandsanlage eventuell zwar weniger Energie eingespart werden – dafür mit geringerem finanziellem Einsatz. Andere Bereiche sind unter anderem die Lüftung oder die Beleuchtung.

Karlheinz Pertl, Siemens, Leiter Energy Service © Siemens

“Contracting – ein Finanzierungsmodell, bei dem der Kunde nicht unmittelbar finanziell belastet wird. Die resultierende Energieeinsparung refinanziert die gesetzten Maßnahmen in die Gebäudetechnik.“

Karlheinz Pertl, Leiter Energy Service, Siemens Österreich

„Der erforderliche Umstieg von Leuchtstoffröhren auf LED-Technik bedeutet nicht zwingend die Beschaffung neuer Leuchten. Oft können wir die vorhandenen ressourcenschonend für die neuen Leuchtmittel adaptieren, so unseren Kunden Instandsetzungs- und Betriebskosten sparen und gleichzeitig den Komfort verbessern“, erklärt Pertl. Dazu kommt natürlich noch der Energieträgerwechsel: weg von fossilen Energiequellen, hin zu erneuerbarer Energie. Ein Beispiel: In einer Gemeinde wurden Kindergarten, Volks-, Mittel- und Montessori-Schule sowie das Feuerwehrhaus dezentral mit Gas beheizt. Im Zuge des Contracting-Projekts wurde ein zentrales Biomasseheizwerk, das über eine Nahwärmeleitung die Gebäude versorgt, errichtet.

Bevor dies geschah, wurden alle zu versorgenden Gebäude auf Energieeinsparpotenziale analysiert und adaptiert. Dadurch konnte der Energiebedarf nahezu halbiert und das Heizwerk dementsprechend kleiner ausgeführt werden. Die Kosteneinsparungen bei der Realisierung des neuen Energieträgers waren enorm und deckten bei weitem die Kosten der Modernisierungsmaßnahmen in den einzelnen Gebäuden, von denen die Gebäudenutzenden nunmehr profitieren. Dieser Fall verdeutlicht: Kein Projekt gleicht dem anderen. Umso wichtiger sind die gute Partnerschaft mit dem Kunden und das Verfolgen gemeinsamer Ziele.

Bewährtes Contracting-Konzept

Das Konzept des Contractings an sich ist nicht neu – erste Projekte wurden bereits in den 1990-er-Jahren abgewickelt. „Man könnte auch von einem Finanzierungsmodell sprechen“, erläutert der Experte, „bei dem unser Kunde nicht unmittelbar finanziell belastet wird.“ Soll heißen: Die resultierende Energieeinsparung refinanziert die gesetzten Maßnahmen in die Gebäudetechnik. Und das ist für den Kunden völlig ohne Risiko, denn Siemens garantiert für das Erreichen der Energieeinsparungsziele. „Die errechnete Energieeinsparung können wir am Zähler nachweisen, aber wir wollen, dass es dauerhaft bei der gesteigerten Effizienz bleibt. Dafür sorgen wir mit der optimierten Betriebsführung. Deshalb schauen wir uns unter anderem auch die Stundenpläne an. Bei früherem Schulschluss kann bereits einige Zeit vorher ohne Komforteinbußen die Heizung heruntergeregelt werden“, gibt Pertl ein Beispiel.

Während das Energie-Contracting ein Thema für Bestandsgebäude ist, kommen die installierten Lösungen gleichermaßen in neu errichteten Gebäuden zum Einsatz. Und hier wiederum liegen aktuell Bildungseinrichtungen im Trend, berichtet Siemens-Gebäudetechnikexperte Philipp Nossek. Eine Schule, ein Campus oder eine Erwachsenenbildungseinrichtung unterscheiden sich hinsichtlich technischer Gebäudeausrüstung nicht wesentlich von konventionellen Bürogebäuden. Klar, dass es von Siemens bewährte Standardlösungen für Energieversorgung und -verteilung, Heizung-, Lüftungs-, Klima- und Beleuchtungsregelung gibt. „Dennoch gilt es auf die speziellen Wünsche der Beteiligten und Anforderungen der Gebäude einzugehen“, so der Planungsfachmann.

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Immer wichtiger werden Lösungen, die die Auslastung der Gebäude sichtbar
machen, um die Flächen intelligenter nutzen zu können.

„Hinsichtlich Brandfrüherkennung und -alarmierung gibt es spezielle Vorschriften, je nach Gebäudetyp und Alter der zukünftigen Nutzenden“, umreißt Nossek, „weiters werden immer höhere Anforderungen an die Energieeffizienz der Anlagen und das einhergehende Energiemonitoring gestellt, wofür die Gebäudeautomation einen kritischen Erfolgsfaktor darstellt“. Ein weiterer Bereich, der aktuell an Relevanz gewinnt, ist das Thema Flächennutzung. „Unsere Kunden suchen nach Lösungen, die Auslastung der Gebäude sichtbar zu machen und ihre Flächen intelligenter nutzen zu können. Einerseits um intern zu optimieren, andererseits um freie Flächen wie Trainingshallen für verschiedene Sportvereine zugänglich zu machen. Hier können unsere Cloud-Services mit entsprechenden KI-Datenanalysen die gewünschten Einblicke liefern und im Zusammenspiel mit der Zutrittskontrollanlage die Gebäudenutzung optimieren“, so Nossek.

Philipp Nossek, Siemens-Gebäudetechnik-Experte © Siemens

“Unsere Cloud-Services liefern mit entsprechenden KI-Datenanalysen die gewünschten Einblicke in die Flächennutzung, um die Gebäudenutzung zu optimieren.“

Philipp Nossek, Siemens- Gebäudetechnik-Experte

Im Bereich Higher Education bietet Siemens zudem ganzheitliche Lösungen für die aktuellen und spezifischen Herausforderungen von Universitäten an. Gerade Universitäten und Fachhochschulen sollen und wollen auf dem Weg zur Klimaneutralität eine Vorreiterrolle spielen. Modernste Gebäudetechnik und die Digitalisierung unterstützen dabei. Technologie und eine tragfähige Datenbasis ermöglichen es, die Effizienz und Nachhaltigkeit des Hochschulbetriebs zu verbessern, beispielsweise durch den Einsatz von Sensoren zur Überwachung des Energieverbrauchs und zur Optimierung des Gebäudebetriebs. Digitalisierung, das Internet der Dinge (IoT) und Cloud-Computing sind hierfür weitere wichtige Faktoren. Sie ermöglichen das nahtlose Zusammenspiel verschiedener Technologien – von der Gebäudetechnik über die Stromverteilung und das Energiemanagement bis hin zur lokalen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, Energiespeicherung und einer Ladeinfrastruktur, die nachhaltige Verkehrsmittel unterstützt.

Infobox

Wissen gibt man weiter
Siemens und Bildung – eine gute Beziehung, die sich auf viele Ebenen erstreckt. Auch auf den Wissenstransfer.

Im Sinne der Verfügbarkeit qualifizierter technischer Fachkräfte hat Siemens eine Reihe von Initiativen ins Leben gerufen, die die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen fördern – beispielsweise die Bereitstellung von Softwarelizenzen und Hardwarekomponenten für HTL, Fachhochschulen und Universitäten. Siemens unterstützt darüber hinaus Lehrstühle sowie Stiftungsprofessuren und ist in Forschungskooperationen aktiv.

Viele Siemens-Mitarbeitende unterrichten an Fachhochschulen und geben damit Wissen an die nächste Generation weiter. So etwa Patrick Haginger, der an der FH Salzburg die Fächer Gebäudeautomationssysteme sowie Steuer- und Regelungstechnik unterrichtet. Haginger, der global Siemens-Landesgesellschaften beim Vorantreiben ihrer Aktivitäten auf dem Gebäude-Dienstleistungssektor unterstützt, sieht im Wissenstransfer die Möglichkeit, die jahrzehntelange Erfahrung und das Wissen nach außen zu tragen und so für die Hebel, wie ein Gebäude im Idealfall betrieben werden sollte, ein Grundverständnis zu schaffen. „Und die Ausbildung an der FH ist der optimale Zeitpunkt für die Studierenden, dieses Wissen zu erwerben und in die Praxis umzusetzen.“

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Siemens hat eine Reihe von Aktivitäten initiiert, die die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen unterstützen.

Auch an der Universität für Weiterbildung Krems werden Themen wie Brandschutz sowie Security und Cyberresilienz durch Siemens-Kolleg:innen unterrichtet, um sie in die Managementebenen der Firmen zu heben.

Claus Tinnacher, Siemens-Experte für Datacenter, gibt an der Hochschule Burgenland sein Wissen in den Fächern Anlagenmanagement und Integrales Projekt weiter. Studierende auf dem Weg zu begleiten, das theoretisch Erlernte in die Praxis umzusetzen, liegt Tinnacher besonders am Herzen. Und es ist auch für Siemens ein Anliegen. Zudem verweist er auf die Chancen, die sich durch die vielen Kontakte auf der Bildungsebene eröffnen: „Es bieten sich vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit und wir schaffen gemeinsame Perspektiven. Die Vernetzung von Studierenden mit spezifischen Interessen mit den Unternehmen, die auf den jeweiligen Gebieten Lösungen anbieten, ist ein wesentlicher Benefit des Unterrichtens. So entstehen Netzwerke, die mit neuen Sichtweisen bereichern und von denen alle Beteiligten nachhaltig profitieren.“

„Die Weitervermittlung von Wissen macht erfolgreich“, das weiß auch Peter Toncar, Operations-Head im Gebäudetechnikbereich von Siemens, wo das stetige Weiterentwickeln des Ansatzes „Human-centric autonomous buildings“ im Fokus steht.