Eine Frau bei der Holzbearbeitung in der Produktion von Pabst Holz © Pabst Holz
Artikel drucken

Holz-Tradition trifft auf Digitalisierung

Pabst Holz profitiert von höherem Durchsatz und schnelleren Durchlaufzeiten in der Produktion – dank Siemens Upgrade Factory.

Digitale Transformation

17.06.2024

Lesezeit 4 Min

Siemens

Die Johann Pabst Holzindustrie GmbH mit Standorten in Zeltweg und Obdach ist ein Traditionsunternehmen, das seit mehr als 80 Jahren besteht. Im Familienbetrieb werden neben Brettschichtholz und Hobelware auch Schnittholz und Pellets sowie „Alpenspan“ hergestellt. Eine fehlerfreie Nachverfolgbarkeit ist in der Holzproduktion notwendig, um sicherzustellen, dass jeder Kunde das richtige Produkt in Hinblick auf Länge, Breite, Dicke sowie Oberflächenqualität erhält. Die Anbringung eines Barcodes ist für Hobel- bzw. Sägeprozesse allerdings ungeeignet.

Pabst Holz suchte daher nach einer Steuerungslösung, die sich die Kundenzuordnung in Form einer entsprechenden ID „merken“ kann. Das Ziel war, Fehler im Produktionsprozess, zum Beispiel Verlust von Informationen zur Rückverfolgbarkeit von Materialien, sowie Fehler bei der Datenverarbeitung von Material zu reduzieren.

Neue Hard- und Software

Mit dem skalierbaren Upgrade Factory Service von Siemens konnte Pabst Holz seine Software- und Hardwarekomponenten auf den neuesten Stand der Technik bringen. Ziel dieses Serviceprogramms ist es, ein geeignetes Modernisierungskonzept für SIMATIC bereitzustellen, das auf einem ganzheitlichen und individuellen Modernisierungsansatz basiert. Pabst Holz profitierte von einer Gesamtlösung aus einer Hand und kalkulierbaren sowie transparenten Modernisierungs- und Wartungskosten.

„Der Kunde profitiert von einer wartbaren, modularen Software, die eine gute Basis für Erweiterungen darstellt und somit zukunftssicher ist. Durch die Erhöhung des Durchsatzes und Reduktion von Stillstandzeiten der Anlage ist die Fertigung auch profitabler.“

Sascha Werschlein, Siemens

Ein vollständiges Software-Reengineering des TIA-Portals und der Austausch veralteter SIMATIC-Komponenten ermöglicht Pabst Holz nun eine fehlerfreie Nachverfolgbarkeit der Holzproduktion. Der Code zeichnet sich durch eine standardisierte Softwarearchitektur aus, die einfach und modular ergänzt werden kann. Updates werden remote eingespielt.

Ebenso erfolgte ein Reengineering der Datenbankverbindung sowie der Verbindungen zu Drittanbietern. Veraltete CPUs und SIMATIC-Geräte wurden an wichtigen Stellen im Produktionsprozess getauscht. Neue Produktionsmaschinen wie etwa Verpackungsmaschinen oder Holzstapelmaschinen wurden integriert. Auf Basis der gesamten Lösung, gekoppelt mit einer Anpassung der Schnittstelle zum ERP System TimberTec, ist Pabst Holz in der Lage, in Losgröße 1 zu fertigen.

Höhere Produktivität und Verfügbarkeit

Durch das Projekt profitiert Pabst Holz von einem höheren Durchsatz und schnelleren Durchlaufzeiten in der Produktion. Neben der bereits beschriebenen Hard- und Software beruhen die Steigerungen auch auf der veränderten „Einstaulogik“: Die Kettenförderer nehmen mittlerweile laufend Holzstücke auf, statt die vollständige Weitergabe des aktuell aufgenommenen Holzes an die jeweiligen Stationen abzuwarten. Gleichzeitig lassen sich etwaige verbleibende Fehler viel einfacher lokalisieren und diagnostizieren.

„Wir sind mit der Performance der erneuerten Produktionslinie in Zeltweg sehr zufrieden. Dank der umfangreichen Digitalisierung und Automatisierung läuft unsere Produktion noch schneller, effizienter und nachhaltiger.“

Stefan Mali, Projektverantwortlicher, Johann Pabst Holzindustrie GmbH

„Es kommt beispielsweise in der Holzproduktion immer wieder vor, dass ein Holzspan auf einen Sensor fällt und einen Fehler auslöst. Musste früher intensiv nach der potenziellen Fehlerursache gesucht werden, so kann die Störung jetzt präzise lokalisiert, diagnostiziert und auch gleich direkt von den bestens ausgebildeten Wartungstechnikern von Pabst Holz behoben werden“, erklärt Martin Ereth, Lead Engineer und technischer Projektleiter, Siemens.

Stefan Mali, Projektverantwortlicher, Johann Pabst Holzindustrie GmbH, ergänzt: „Mit Siemens haben wir einen starken Partner gefunden, der neben technischem Know-how auch entsprechendes Wissen über die holzverarbeitende Industrie einbringt. Trotz des engen Zeitplans haben die Siemens-Serviceexperten alle Herausforderungen zeitgerecht und transparent gemeistert.“