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Bewusst nachhaltig

REXEL Austria senkt mit Energiemonitoring Verbräuche, Kosten und Kohlendioxid-Footprint.

Nachhaltigkeit

07.03.2024

Lesezeit 6 Min

Siemens

REXEL Austria ist ein im Elektro-Großhandel führendes Unternehmen und seit 25 Jahren in Österreich ansässig. Um seine Nachhaltigkeitsansprüche erreichen zu können, hat REXEL gemeinsam mit Siemens ein umfassendes Energiemonitoring aufgesetzt, das es dem Unternehmen ermöglicht, konkrete und wirkungsvolle Energieeffizienzmaßnahmen für die im ganzen Land verteilten Standorte umzusetzen.

Für ein umfassendes Energiemonitoring sprachen laut Michael Krammer, Business Manager Industrial Automation bei REXEL Austria, unterschiedliche Gründe: „Einerseits gibt es mit dem österreichischen Energieeffizienzgesetz den rechtlichen Rahmen, der verpflichtende Energieeffizienzziele vorsieht. Gleichzeitig melden wir unserer Konzernmutter in Frankreich monatlich unsere Verbrauchsdaten, um damit zum konsolidierten, konzernweiten Reporting beizutragen.“

Energieeffizienz auf viele Standorte ausgeweitet

Der Startpunkt der Zusammenarbeit mit Siemens war 2017 ein gemeinsames Projekt im REXEL Distribution Center Weißkirchen. In diesem Lager wurden Energiezähler mit serieller Modbus-Schnittstelle installiert und über Gateways ins Netz eingebunden. Über die Software SENTRON Powermanager wurden im Anschluss Analysen durchgeführt und, davon abgeleitet, entsprechende Einsparmaßnahmen umgesetzt, beispielsweise die Modernisierung der Beleuchtung. Basierend auf diesen Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnissen aus dem Lager Weißkirchen wurde 2021 das Projekt auf weitere Standorte von REXEL Austria ausgeweitet.

Für REXEL-Manager Krammer, er verantwortet das Energiemonitoring im Unternehmen, ist dieses Thema hin zur Transformation von REXEL Austria in ein grünes, nachhaltiges Unternehmen entscheidend. Zu dieser Transformation zählen etwa der österreichweite Ausbau der Elektromobilität mit jeweils eigener Ladeinfrastruktur, die Installation von Photovoltaikanlagen an den Standorten Weißkirchen, Innsbruck, Villach, Götzis und Wien sowie lokale Aktivitäten, zum Beispiel die Umstellung von einer Gas- auf eine Infrarotheizung im Lager in Innsbruck. „Nicht zuletzt aufgrund dieser umfangreichen Maßnahmen erheben wir den Anspruch, genau wissen zu wollen, welche Energieverbräuche wir wo haben und wie es aufgrund unserer PV-Anlagen um unsere eigene Energieerzeugung steht“, sagt Krammer. Damit könne man etwa ein Verbrauchsmonitoring am Einspeisepunkt zur Reduktion von Spitzenlasten betreiben, Daten für das Energiemanagement der Ladeinfrastruktur der Elektrofahrzeugflotte gewinnen und schließlich die regional agierenden Verkaufsleiter in puncto Energieeinkauf und optimierter Energienutzung unterstützen.

Standort von REXEL Austria in Innsbruck© Siemens

Der REXEL- bzw. SCHÄCKE (Vertriebsnetzwerk)-Standort in Innsbruck.

Kompakte und vielseitige Lösung

„Wir haben unsere Energiemonitoring-Lösung bei REXEL Austria auf Basis der jeweiligen Standortbedingungen gemeinsam mit dem Kunden entwickelt und realisiert“, erklärt Rainer Brade, Product Manager SENTRON Schaltgeräte und Energiemonitoring bei Siemens. Zum Einsatz kommen dabei Messgeräte, die sich als Plug-and-Play-Devices mit Kommunikation und WEB-Server vielseitig verwenden lassen; außerdem äußerst platzsparende Leitungsschutzschalter mit integriertem Energiezähler. Im Rahmen des Projekts wurde zudem die Energiemonitoring-Software SENTRON Powermanager auf die Version 6 aktualisiert. Für eine optimale Darstellung der Werte – sowohl intern als auch zur Präsentation bei Kunden oder auf Messen – sorgt schließlich die IoT-Datenplattform und Software SENTRON Powercenter 3000. Michael Krammer bestätigt, dass sich die Lösung bereits auf unterschiedliche Weise mehrfach bezahlt gemacht hat: „In Graz konnten wir etwa aufgrund der Messung einen Raumthermostat identifizieren, der im Lager für signifikante Heizverbräuche in der Nacht sorgte.“ Es handelte sich hier nicht um einen Defekt, ausschlaggebend dafür war die in einem Untermenü „gut versteckte“ aktivierte Funktion Adaptives Heizen.

Michael Krammer von Rexel im Gespräch mit Rainer Brade von Siemens vor einem Schaltkasten© Siemens

Michael Krammer von REXEL (li.) im Gespräch mit Rainer Brade (Siemens).


Mit den aus dem Energiemonitoring ermittelten Daten lässt sich zudem eine Awareness für einen bewussten Umgang mit der Energie und ein Wissen um die wahren „Stromfresser“ im Büro schaffen: „Wir können unseren Mitarbeitenden genau aufzeigen, welche Verbräuche und somit welche Kosten, ein laufender, nicht in den Standby-Betrieb geschalteter Desktop-PC oder ein nicht abgedrehter Monitor erzeugen“, sagt Krammer. Gleichzeitig fordert der Energiemonitoring-Experte dazu auf, verdächtige Abweichungen zu hinterfragen: „Ein Wert, der deutlich von den Erwartungen abweicht, muss nicht gleich auf einen heimlichen Energieverbraucher deuten. Die Ursache könnte genauso hardwareseitig sein, beispielsweise als Folge eines Verdrahtungsfehlers.“ In diesem Zusammenhang verweist Michael Krammer nochmals auf die Zusammenarbeit mit Siemens, wo es auch nach der Fertigstellung immer einen Kontakt für etwaige Fragen gab. Mit dem Technical Support von Siemens und den Remote-Fähigkeiten der Produkte gab es zudem auch die Möglichkeit einer Fernunterstützung.

Energiemonitoring als Programm

„Mit dem Energiemonitoring ist es so wie mit all den anderen Optimierungsprogrammen, die man in der Industrie anwendet: Um erfolgreich zu sein, das heißt nicht nur energieeffizient zu werden, sondern es auch zu bleiben, muss man sich damit konstant auseinandersetzen“, weiß der REXEL-Business-Manager. Und er fügt hinzu: „Das ist aber keine Belastung. Im Gegenteil: Wir sind von der Lösung und den ableitbaren Maßnahmen derartig überzeugt, dass wir sie unseren Kunden ebenfalls gerne anbieten.“ Abschließend verrät Michael Krammer wohin die Energiemonitoring-Reise weiter führen wird. „Mit der aktuellen Lösung erfassen, reporten und optimieren wir unsere Stromverbräuche. Um künftig noch mehr CO2 und Kosten zu sparen und somit einen kleineren Fußabdruck zu generieren, werden wir weitere Verbräuche integrieren, beispielsweise unseren Wasserverbrauch. Damit können wir erneut als REXEL Austria unseren Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten und unsere eigene Transformation zu einem grünen Unternehmen vorantreiben.“

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