Blick auf Produktionsanlagen von STAMAG © Siemens
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Hochmodernes Brauen und Backen

Dank Siemens-Technologie werden Backzutatenproduktion und Mälzerei von STAMAG zu Hightech-Helden.

Digitale Transformation

17.12.2024

Lesezeit 6 Min

Siemens

Die im 22. Wiener Gemeindebezirk ansässige STAMAG Stadlauer Malzfabrik GesmbH (STAMAG) gehört zu Österreichs führenden Produzenten von hochwertigem Malz und Backzutaten. Beim Basis- und Spezialmalz versorgt STAMAG als Österreichs größte Handelsmälzerei sowohl Hersteller weltbekannter Marken und Großbrauereien als auch Craft Brewer – verarbeitet werden dafür rund 260.000 Tonnen Getreide pro Jahr.


Getreu dem Motto „guter Tradition verpflichtet, echtem Fortschritt zugewandt“ gibt es nicht nur mehr als 400 vertriebene Produkte des Unternehmens, sondern es wird auch laufend in die Modernisierung und Weiterentwicklung der Produktion investiert. Mithilfe von Siemens-Technologie konnte so eine Hightech-Anlage für die Backzutatenproduktion sowie aktuell eine neue hochautomatisierte Mälzerei realisiert werden.

Gemeinsam zum Erfolg

„Die ehemaligen Keimkästen waren bereits in die Jahre gekommen“, bestätigt Achim Hanninger, technischer Geschäftsführer bei STAMAG, und fügt hinzu: „Eine kostenintensive Sanierung der Bestandsanlage hätte darüber hinaus keine Verbesserung des spezifischen Energieverbrauchs bewirkt.“ Aufgrund dessen entschied sich STAMAG für einen Abriss der Altanlage und eine Neuerrichtung auf der dadurch entstandenen Freifläche. Für die Konzeption und Errichtung der neuen Mälzerei wurde der Schweizer Grains&Food-Spezialist Bühler beauftragt. Beim Prozessleitsystem entschied man sich aufgrund der Kooperation zwischen Siemens und dessen Partner und Systemintegrator Mitterhofer Automatisierungstechnik für SISTAR – das Siemens-Prozessleitsystem zur Automatisierung von Lebensmittelanlagen.

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Hochmoderne Anlagen in der neuen Mälzerei

Zusätzlich zu den SISTAR-Softwarelizenzen bestand der Siemens-Liefer- und -Leistungsumfang aus neun speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) vom Typ S7-1500, vier Clients für die bereits bestehenden Server, dem kompakten IO-System SIMATIC ET 200SP, SITOP-Stromversorgungen und SCALANCE industriellen Netzwerkkomponenten, Engineering und Inbetriebnahme sowie Planung und Lieferung der Schaltschränke. Der Projektpartner Mitterhofer Automatisierungstechnik steuerte einen maßgeblichen Teil des benötigten Programmieraufwands bei.

Mehr Automatisierung für höhere Präzision und Qualität

Der Probebetrieb wurde Anfang März 2024 absolviert. „Sämtliche Elemente der Mälzerei – von den Förderbändern, den Klappen, bis hin zu den Motoren – werden über die Software- bzw. die Hardware-SPSen angesteuert“, so Andreas Hermann, Sales Specialist Food&Beverage bei Siemens. Der hohe Automatisierungsgrad, so der Sales Specialist weiter, führe in Kombination mit der an die Steuerungen angeschlossenen Sensorik zu noch präziseren Daten. So würden etwa die Drehzahlen der Antriebe oder Eigenschaften des Produkts, z.B. die Feuchtigkeit, angezeigt und aufgezeichnet. Darüber hinaus bringt der gezielte Einsatz von Automatisierungstechnik weitere Vorteile: „Die Steigerung des Automatisierungsgrades führt bei gleichzeitiger Reduktion des benötigten Personaleinsatzes zu genaueren, exakt reproduzierbaren Ergebnissen“, fasst Hermann zusammen.

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Modernste Technologie im Inneren des Betriebs

Als weitere STAMAG-relevante Features hebt Thomas Felkel, Sales Specialist für SISTAR bei Siemens, vor allem die Kompatibilität zwischen unterschiedlichen SISTAR-Versionen, das integrierte Rezeptsystem, aber auch den Replay-Mode hervor: „Damit lassen sich vergangene Prozesse, ähnlich wie bei der namensgebenden Funktion beim Videorekorder, in ihrer Gesamtheit ‚abspielen‘, etwa zu Analyse- oder Optimierungszwecken.“ Gerade in der Lebensmittelindustrie spielt eine präzise und umfassende Chargenrückverfolgbarkeit anhand von Chargennummern eine entscheidende Rolle: „Mit SISTAR lassen sich zur gesetzlich geforderten Rückverfolgbarkeit sämtlicher Chargen auch detaillierte Chargenberichte und Schrittprotokolle erstellen.“

Am Puls des Prozesses

Für Achim Hanninger erfüllt SISTAR die wesentlichen Anforderungen seines Mälzereibetriebs: „Einerseits stellt die eindeutige und klare Visualisierung sicher, dass sowohl Fachkräfte als auch angelernte Mitarbeitende die dargestellten Prozesse richtig interpretieren. Andererseits werden wir damit unserem Anspruch gerecht, möglichst viele Parameter mitzuschreiben, um sämtliche Ereignisse – von Kurven über Alarme, bis hin zu Schrittketten – nachvollziehen zu können.“ Von Bedeutung sind für Hanninger zudem die freien Protokolle, mit denen die Handelsmälzerei spezifische Abfragen einrichten kann, etwa die chargenspezifische Abfrage verschiedener Parameter, wie Mengen und Temperaturen, gefolgt von deren Aufzeichnung und Auswertung. SISTAR unterstützt auch hardwareseitig die voranschreitende Digitalisierung des Unternehmens: „Mit den SISTAR-Lizenzen gehen wir weg von PCs mit Betriebssystemen, die sich durch einen beschränkten Update- und Supporthorizont auszeichnen. Stattdessen setzen wir auf virtuelle Maschinen bzw. Terminals mit Server-Zugriff.“

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Effiziente Produktion durch die Zusammenarbeit mit Siemens – v.l.: Andreas Hermann (Siemens), Achim Hanninger, technischer Geschäftsführer bei STAMAG, und Thomas Felkel (Siemens)

Die Standardsoftware lässt auch in puncto Skalierbarkeit keine Fragen offen. Als skalierbare Lösung kann sie weiterhin mit dem Erfolg von STAMAG mitwachsen und auch in Zukunft eine hochautomatisierte, effiziente und ressourcenschonende Produktion von Qualitätsmalzen gewährleisten.