Wasserversorger denken langfristig
Eine neue standardisierte Offenheit für Remote Networks bei der Leibnitzerfeld Wasserversorgung
Auch in der Fernwirktechnik etablieren sich neben proprietären Protokollen zunehmend standardisierte Lösungen. Diesem Trend folgend, haben wir in unseren neuen Kommunikationsprozessoren vielfältige Möglichkeiten implementiert. Von dieser Offenheit profitiert zum Beispiel die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (LFWV), die ihre geografisch weit verteilten Anlagen via Funktechnologie steuert und überwacht. Unsere Kollegen Johannes Freithofnig und Benjamin Schrunner haben die LFWV in Leibnitz besucht.
„Wasserversorger denken in langen Zeiträumen“, so Wolfgang Schautzer-Habith, Automatisierungstechniker bei der Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH, „daher ist es für uns von großer Bedeutung, auch bei Automatisierungssystemen auf eine nachhaltige Lösung mit langfristig gesicherter Erweiterbarkeit und Ersatzteilversorgung zu setzen.“
Langfristig denken
Die Übertragung von Betriebsdaten der geografisch weit verteilten Brunnenanlagen, Drucksteigerungsanlagen und Hochbehälter erfolgte bisher über analogen Funk, eine Technologie, die in absehbarer Zukunft auslaufen wird. Demgemäß gestaltete sich die Ersatzteilversorgung zunehmend schwierig. Für die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH gab diese Entwicklung den Startschuss, auf eine neue Fernwirktechnik umzustellen, die aktuellen Standards und dem Stand der Technik entspricht. Im Zuge dessen wollte man neben der Datenübertragung auch die Anlagenbedienung und Steuerung in die neue Lösung miteinbeziehen – ein Punkt, der in hohem Maß der Versorgungssicherheit zugutekommt. Da die Erfahrungen mit der Funkübertragung bisher durchaus gut waren, entschlossen sich die Südsteirer, dieser Technologie treu zu bleiben, nicht zuletzt im Interesse eines autarken, von öffentlichen Netzen unabhängigen Kommunikationssystems.

Technologische Qualität
Um hier das beste Ergebnis zu erzielen, holte sich die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH als Partner Metior an Bord. Metior – ein Unternehmen der VTU Gruppe – ist ein Ingenieurbüro in Graz und entschied sich, Produkte von Siemens einzusetzen. Über die neue Fernwirktechnik werden aktuelle Betriebsdaten (Druck, Durchflussmengen, Zählerstände, Störungsdaten etc.) übertragen und die Anlagen der Außenstationen (Frequenzumrichter, Stellantriebe etc.) von der Leitwarte gesteuert. Um Wasserengpässe oder gegebenenfalls Störfälle auszugleichen, können die einzelnen Anlagen bei Bedarf auch automatisch untereinander kommunizieren. Selbstverständlich erfolgt die Datenübertragung verschlüsselt und ist somit bestmöglich geschützt.

Wusstet ihr, dass die Leibnitzerfeld Wasserversorgung
... für die Trinkwasserversorgung von 80.000 Menschen in 28 Gemeinden in der Süd- und Südoststeiermark in Österreich verantwortlich ist?
... - als gemeinnütziges und in öffentlicher Hand befindliche Unternehmen - 12 Brunnenanlagen, 60 Drucksteigerungsanlagen und 42 Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 10.000 Kubikmetern betreibt?
... etwa 340 km Transport- und Versorgungsleitungen betreut und ca. 3,3 Mio. Kubikmeter Trinkwasser befördert?
