Visual Siemens Xcelerator
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Unternehmen digitaler und schneller machen

Wie die Business-Plattform Siemens Xcelerator dazu beitragen kann, das Tempo der digitalen Transformation in Unternehmen zu erhöhen.

Digitale Transformation

24.09.2023

Lesezeit 8 Min

Siemens

Die Digitalisierung hat das Potential, bis zu 80 Prozent aller Produktionsprozesse im Vorfeld zu simulieren. Das ermöglicht eine Einzelbetrachtung und Optimierung jedes Prozesses in einer digitalen Umgebung. Siemens Xcelerator zielt darauf ab, Unternehmen dabei zu unterstützen, die reale Welt digital nachzubilden, um Betriebsabläufe effizienter zu gestalten.

Der Vorteil daran: In der digitalen Welt kann jeder Prozess einzeln simuliert und optimiert werden. Die Produktion ist somit losgelöst von einer analogen Schrittkette, in der Design, Engineering usw. nacheinander erfolgen müssen.

Die Basis dafür bilden Daten. Mit Daten von Maschinen, Sensoren, Tools kann die Realität digital nachgebildet werden. So entsteht ein Abbild der realen Welt, das zum Beispiel mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz neues Wissen generiert, um etwa eine Anlage effizienter zu betreiben. „Das ist der Ansatz, den wir mit Siemens Xcelerator verfolgen. Schnelligkeit ist aktuell der wichtigste KPI in der Industrie. Unternehmen müssen sich schnell auf neue Situationen und Kundenbedürfnisse einstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir helfen ihnen dabei, indem wir sie unterstützen, zunächst in einem digitalen Umfeld alles zu simulieren“, erklärt Michael Freyny, Leiter Digital Industries bei Siemens Österreich die Idee hinter Siemens Xcelerator.

„Schnelligkeit ist aktuell der wichtigste KPI in der Industrie. Unternehmen müssen sich schnell auf neue Situationen und Kundenbedürfnisse einstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir helfen ihnen dabei, indem wir sie unterstützen, zunächst in einem digitalen Umfeld alles zu simulieren.“

Michael Freyny, Leiter Digital Industries, Siemens Österreich

Offenes Ökosystem

Siemens Xcelerator ist eine offene digitale Geschäftsplattform, die ein reichhaltiges Angebot an IoT-Hardware, Software und Services bietet – von Siemens und zertifizierten Partnern und Anbietern, die mit den angebotenen Siemens-Produkten kompatibel sind. Durch den offenen Austausch und die gemeinsame Entwicklung will Siemens Innovationen vorantreiben und Unternehmen helfen, ihre Geschäftsziele einfacher und schneller zu erreichen.

„Man muss kein Siemens-Kunde sein, um den Marktplatz zu nutzen“, betont Freyny. „Wir bieten unseren Kunden Funktionalitäten, die angepasst und kombiniert werden können. Funktionalitäten, die in einer IoT-Architektur laufen und Geschäftsprobleme lösen.“ Ein Unternehmen erhält nicht einfach nur Technologien, sondern sein Problem wird ihm abgenommen. Von der Beratung über die Konzeption der passenden Lösung bis zu deren Realisierung, ja sogar bis zum Betrieb. Damit wird digitale Transformation zunehmend eine Sache von „plug & play“.

Die Designprinzipien des Siemens Xcelerator sorgen dabei für maximale Flexibilität: Für gängige Systeme werden Standardschnittstellen angeboten, für alle anderen sind Programmierumgebungen verfügbar, mit denen die Kunden selbst oder beauftragte Partner, die Schnittstellen zwischen den Systemen schaffen können. Siemens Xcelerator ist außerdem mit der Cloud verbunden und verwendet standardisierte Programmierschnittstellen (APIs).

Partnernetzwerk wächst – ZETA erster österreichischer Siemens-Xcelerator-Partner

Rund ein Jahr nach dem Start bieten 70 externe Partner über den Siemens Xcelerator rund 90 Applikationen und 330 Produktangebote an. Als erster österreichischer Siemens-Xcelerator-Partner wurde die ZETA GmbH, Spezialist für das Design, den Bau, die Automatisierung, die Digitalisierung und die Qualifizierung biopharmazeutischer Anlagen, zertifiziert. „Aus unserer Sicht ist der Siemens Xcelerator die treibende Initiative im Bereich Digitalisierung“, sagt Alfred Marchler, Managing Director bei ZETA.

„Aus unserer Sicht ist der Siemens Xcelerator die treibende Initiative im Bereich Digitalisierung“

Alfred Marchler, Managing Director, ZETA


Siemens und ZETA verbindet bereits eine enge Partnerschaft, im Bereich Engineering, Realisierung und Digitalisierung pharmazeutischer Prozessanlagen, die nun mit der Teilnahme an der Siemens-Xcelerator-Plattform weiter ausgebaut wird. Was Marchler an der Kooperation besonders schätzt: „Siemens hört den Partnern zu und entwickelt Lösungen gemeinsam. Wir bei ZETA teilen diese kundenorientierte Sicht- und Denkweise.“

Vertrauen und Businessethik spielen eine zentrale Rolle in einem offenen Ökosystem. „Dieses Vertrauen zu leben ist kein einfaches Unterfangen für alle Partner, die in diesem Ökosystem agieren, da auch immer ein Stück von der eigenen IP hergegeben bzw. offengelegt wird“, sagt Marchler. Dennoch überwiegen die Vorteile: Klassische Lieferanten- und Kundenbeziehungen kommen bei komplexen Problemlösungen an ihre Grenzen. Eine hierarchische Beziehung zwischen Kunden und Lieferanten kann insbesondere bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Services nicht mehr Schritt halten. „Ein offenes Ökosystem fördert ein gemeinsames, partnerschaftliches Arbeiten auf Augenhöhe. Dies führt zu besseren Lösungen mit einem höheren Kundennutzen“, so Marchler.

Dem digitalen Wandel, der auch in der Pharmawelt Einzug hält, begegnet ZETA mit ausgefeilten neuen Digitalisierungsstrategien. Die Entwicklung verfahrenstechnischer Prozesse zur Produktion von Wirkstoffen ist hochkomplex. Die dabei entstehenden digitalen Prozessdaten gilt es sinnvoll zu organisieren und zu managen, sodass Anlagenbetreiber diese nutzen können.

ZETA hat in den letzten Jahren einen digitalen Werkzeug- und Methodenkasten entwickelt und den Geschäftsbereich Smart Engineering Services (SES) aufgebaut. Auf Basis der Siemens-Software COMOS bietet ZETA neue Smart Engineering Services, die es den unterschiedlichen Projektpartnern ermöglichen, in einer gemeinsamen Softwareumgebung zu arbeiten. Alle Daten können aus dieser Softwareumgebung jederzeit abgerufen, genutzt oder weiterentwickelt werden. Der Kunde wird in den Planungsprozess nahtlos eingebunden und eine effiziente, rasche und reibungslose Verständigung zwischen den beteiligten Unternehmen ist gewährleistet.

Sehen Sie hier das Video vom INDUSTRIEMAGAZIN-Round-Table Gespräch mit Michael Freyny und Alfred Marchler.

Nächste Ausbauschritte und Vision

Bislang gibt es im Siemens Xcelerator viele Softwaremodule. Im nächsten Schritt wird die Automatisierungstechnik enger an den Siemens Xcelerator angebunden. Unter dem Namen Industrial Operations X wird das neue Xcelerator-Angebot für die Automatisierung und Produktionssteuerung zusammengefasst. Es umfasst eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen für Industriebetriebe, um Operational Technology (OT) mit integrierter Informationstechnologie (IT) zu kombinieren.

Der Fokus liegt auf der Integration modernster IT-Fähigkeiten und bewährter Methoden aus dem Softwarebereich in die Welt der Automatisierung: Low-Code, Edge, Cloud Computing und Künstliche Intelligenz (KI) werden mit branchenführender Automatisierungstechnologie und digitalen Services kombiniert.

Dadurch werden Anlagen und Produktionslinien flexibler und modularer, sodass Kunden auf Knopfdruck auf Veränderungen reagieren können und industrielle Abläufe anpassungsfähiger und menschenorientierter werden. Dadurch können Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Ressourcenknappheit sowie instabile Nachfrage- und Lieferketten besser bewältigt werden.

„In fünf Jahren wollen wir als erste Anlaufstelle für Informationen zu den Produkten und Lösungen, die ein Kunde braucht, ebenso wie in Hinblick auf Beratung und Expertenaustausch rund um die Digitalisierung der industriellen Welt wahrgenommen werden. Kurz gesagt, wir sind da, wenn es darum geht, Probleme in der industriellen Welt zu lösen und die digitale Transformation weiterzutreiben und beschleunigen“, skizziert Freyny die Vision des Siemens Xcelerator.


Der Originaltext ist im „Industriemagazin“ erschienen (https://industriemagazin.at/news/siemens-xcelerator).