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Der große Tausch

Wie die Wiener Netze den Tausch von 1,6 Millionen Stromzählern angehen und welchen Beitrag wir dazu leisten.

Nachhaltigkeit

18.02.2022

Lesezeit 8 Min

Christian Lettner

1,6 Millionen neue, elektronische Stromzähler werden im Versorgungsgebebiet der Wiener Netze bis 2024 die alten, analogen Ferraris-Zähler ersetzen – das sind mehr intelligente Stromzähler, als Ende 2019 im ganzen Land insgesamt in Betrieb waren. Zusätzlich tauschen die Wiener Netze auch Wandlermesseinrichtungen von Großkunden und integrieren diese in das Smart-Meter-System. Nicht umsonst ist dieses Vorhaben der bisher größte Rollout von elektronischen Stromzählern im deutschsprachigen Raum – wobei mit Rollout die Gesamtheit der Tätigkeiten für Planung, Logistik, Montage und Inbetriebnahme der Geräte vor Ort gemeint ist. Gleichzeitig stellt der Zählertausch auch das bislang umfangreichste Projekt für die Wiener Netze dar.

Die auch Smart Meter genannten elektronischen Stromzähler sind ein wesentliches Element der klimaneutralen Energiezukunft. Durch die Daten, die sie liefern, bekommen nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher einen genaueren Einblick in ihren Stromverbrauch, auch die Netzbetreiber erhalten wertvolle Informationen über die Situation im Stromnetz. „Smart Meter liefern uns wichtige Informationen für die Planung, Analyse und Steuerung unserer Netze und sie unterstützen gleichzeitig auch einen verstärkten Ausbau von erneuerbarer Energie und sind damit wichtige Helfer in Richtung Energiewende“, erklärt Wiener-Netze-Geschäftsführer Hermann Nebel. Das Faktum, dass die Energiewende hin zu einer massiven Integration von erneuerbarer Energie nur durch eine Digitalisierung des Stromnetzes und digitale Technologien wie Smart Metering gelingen kann, stand auch im Fokus bei der Ausarbeitung von gesetzlichen Rahmenbedingungen – auf EU-Ebene genauso wie in den einzelnen EU-Ländern. Die Rechtslage nach einer derzeit noch geplanten Abänderung, die auch die Wiener Netze als Richtschnur haben, sieht vor, dass bis 2024 95 Prozent der Stromzähler elektronische Stromzähler sein müssen. „Mit dem Tausch der Zähler und der Implementierung der damit zusammenhängenden Systeme machen wir als Verteilnetzbetreiber einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung“, sagt Johannes Geist, Programmleiter Smart Meter bei den Wiener Netzen.

1,6 Millionen neue, elektronische Stromzähler werden im Versorgungsgebiet der Wiener Netze bis 2024 die alten, analogen Ferraris-Zähler ersetzen – das sind mehr intelligente Stromzähler, als Ende 2019 im ganzen Land insgesamt in Betrieb waren. Zusätzlich tauschen die Wiener Netze auch Wandlermesseinrichtungen von Großkunden und integrieren diese in das Smart-Meter-System. Nicht umsonst ist dieses Vorhaben der bisher größte Rollout von elektronischen Stromzählern im deutschsprachigen Raum – wobei mit Rollout die Gesamtheit der Tätigkeiten für Planung, Logistik, Montage und Inbetriebnahme der Geräte vor Ort gemeint ist. Gleichzeitig stellt der Zählertausch auch das bislang umfangreichste Projekt für die Wiener Netze dar.

Die auch Smart Meter genannten elektronischen Stromzähler sind ein wesentliches Element der klimaneutralen Energiezukunft. Durch die Daten, die sie liefern, bekommen nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher einen genaueren Einblick in ihren Stromverbrauch, auch die Netzbetreiber erhalten wertvolle Informationen über die Situation im Stromnetz.

„Smart Meter liefern uns wichtige Informationen für die Planung, Analyse und Steuerung unserer Netze und sie unterstützen gleichzeitig auch einen verstärkten Ausbau von erneuerbarer Energie und sind damit wichtige Helfer in Richtung Energiewende“, erklärt Wiener-Netze-Geschäftsführer Hermann Nebel.

Das Faktum, dass die Energiewende hin zu einer massiven Integration von erneuerbarer Energie nur durch eine Digitalisierung des Stromnetzes und digitale Technologien wie Smart Metering gelingen kann, stand auch im Fokus bei der Ausarbeitung von gesetzlichen Rahmenbedingungen – auf EU-Ebene genauso wie in den einzelnen EU-Ländern. Die Rechtslage nach einer derzeit noch geplanten Abänderung, die auch die Wiener Netze als Richtschnur haben, sieht vor, dass bis 2024 95 Prozent der Stromzähler elektronische Stromzähler sein müssen.

„Mit dem Tausch der Zähler und der Implementierung der damit zusammenhängenden Systeme machen wir als Verteilnetzbetreiber einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung“, sagt Johannes Geist, Programmleiter Smart Meter bei den Wiener Netzen.

Smart Meter Tausch© Wiener Netze/Arndt Ötting
(Copyright: Wiener Netze/Arndt Ötting)

Lead- und Technologiepartner Siemens

Aus einem europaweiten Ausschreibungsprozess durch die Wiener Netze ging im Jahr 2017 ein Konsortium unter der Führung von Siemens als Lead- und Technologiepartner bei der Umstellung der Zählerinfrastruktur hervor. Für uns stellt der Auftrag das größte Übergangsprojekt hin zu einem großflächigen, automatischen Smart-Meter-Informationssystem auf kommunaler Ebene dar. Wie bereits angedeutet helfen wir unserem Kunden in diesem Fall auch die gesetzlichen Verpflichtungen in Bezug auf die Verbreitung von elektronischen Stromzählern rechtzeitig zu erfüllen.

Und so ist die technische Lösung in einer vereinfachten Darstellung konzipiert: Die Zähler in den Haushalten aus dem Versorgungsgebiet der Wiener Netze sind über das Stromnetz mit einem sogenannten Datengateway verbunden, das sich in den jeweiligen Trafostationen befindet. Auf diese Weise legen die Stromverbrauchsdaten von Kundinnen und Kunden ihre erste Etappe zurück. Die Gateways – insgesamt werden rund 12.000 zum Einsatz kommen – wiederum leiten die Messwerte an das Head-End-System weiter. Dieses stellt das Verbindungsglied zwischen den dezentralen Geräten (Zähler und Gateways) und dem zentralen Smart-Meter-IT-System dar. Dieses zentrale System ist unsere Smart-Metering-Software Energy IP. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Meter-Data-Management(MDM)-System und einem Key-Management-System (KMS).

„Das MDM-System kann man sich als Big-Data-Applikation vorstellen, das die Zählerdaten zu Reports, Visualisierungen und für die weitere Verarbeitung durch die nachgelagerten Prozesse aufbereitet“, so Helmut Doppler, der Leiter dieses Projekts auf der Seite von Siemens.

Das Key-Management-System sorgt für die Verschlüsselung und Authentifizierung der Daten auf dem Weg vom Zähler bis in die MDM-Datenzentrale.

Mit dem Tausch der Zähler und der Implementierung der damit zusammenhängenden Systeme machen wir als Verteilnetzbetreiber einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung.

Johannes Geist, Programmleiter Smart Meter bei den Wiener Netzen

Dame mit einem Tablet vor dem Smart Meter© Wiener Netzte/Arndt Ötting
(Copyright: Wiener Netzte/Arndt Ötting)

Sowohl im Head-End- als auch im Sicherheitssystem stecken unsere Entwicklungsleistungen. Die Energy-IP-Plattform bildet, betrachtet von den Zählern als Ausgangspunkt, sozusagen die Abgrenzung der Siemens-Lösungen in diesem Projekt.

„Neben dem Zählertausch sowie der Integration der komplexen IT-Prozesse im Hintergrund konnten wir als Wiener Netze nicht nur ein umfangreiches Smart-Meter-Webportal für den Haushaltsbereich schaffen, sondern haben als einziger Netzbetreiber auch ein Businessportal für Großkunden etabliert“, so Johannes Geist von den Wiener Netzen.

Bis jetzt wurden über 420.000 elektronische Stromzähler im Versorgungsgebiet der Wiener Netze installiert und an die Kommunikations- und IT-Technik angeschlossen. Die Wiener Netze decken übrigens nicht nur die Bundeshauptstadt mit ihren Leistungen ab, sondern zusätzlich auch ein beträchtliches Gebiet, das sich rund um Wien auch auf Niederösterreich und das Burgenland erstreckt.

„Derzeit arbeiten wir vermehrt in Niederösterreich in den Bezirken Baden, Klosterneuburg sowie in einigen Wiener Bezirken an der Umstellung auf die neue Zählergeneration“, weiß Programmleiter Geist.

Die Systeme laufen stabil und der Rolloutplan wird weiter abgearbeitet.

Den ganzen Artikel sowie zusätzlich ein Interview mit Wiener-Netze-Geschäftsführer Hermann Nebel können Sie im Innovationsmagazin hi!tech Ausgabe 2/21 lesen.

Über den Autor

Christian Lettner
Chefredakteur hi!tech