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Innovation hält jung

Siemens-Mitarbeiter Michael Heiss, Principal Consultant für Digital Enterprise, im Portrait.

Forschung & Entwicklung

01.03.2023

Lesezeit 6 Min

Siemens

Wussten Sie, dass Siemens einen echten Social-Media- Pionier in seinen Reihen hat? Michael Heiss, Principal Consultant für Digital Enterprise bei Siemens, hat bereits 1999, also lange vor der Erfindung von Facebook, das Social-Media-Tool „TechnoWeb“ konzipiert und im Unternehmen eingeführt. Ziel: alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vernetzen und Wissen innerhalb des Konzerns weiterzugeben. 18 Jahre lang war TechnoWeb für die 350.000 Menschen bei Siemens verfügbar. Ein Finanzanalyst hat 2012 das Siemens TechnoWeb als Benchmark für Facebook gesehen. Minuten, nachdem diese Nachricht über die Terminals der Börsianer gelaufen ist, stieg der Börsenwert von Siemens um eine Milliarde Euro. Der Kopf hinter der Erfindung ist mittlerweile seit 26 Jahren im Unternehmen und hat immer noch große Lust, Neues voranzutreiben. „Dass ich so lange bleibe, war nie so geplant“, lacht Michael Heiss im Gespräch. „Es kam einfach immer die nächste faszinierende Aufgabe daher. Das war so spannend, dass ich nie auf die Idee gekommen bin, zu gehen.“ Mittlerweile sitzt er jetzt an der Schnittstelle zwischen Soft- und Hardware und ist täglich damit beschäftigt, aus dem „paradiesisch großen Portfolio“ von Siemens innovative Anwendungen zu konzipieren und beispielsweise in den Pilotfabriken für Kunden zu demonstrieren. „Ich habe nicht den typischen Aufgabenbereich in einer einzelnen Business Unit“, erzählt der habilitierte Regelungstechniker aus Wien. „Vielmehr bin ich damit beschäftigt, als ‚horizontaler Experte‘ zwischen den Business Units zu vermitteln und gemeinsam die Vorteile der Digitalisierung zum Leben zu erwecken.“

Technology with Purpose – Mit Technologien zur Nachhaltigkeit der Umwelt und zum Wohl der Gesellschaft beitragen

Er ist stolz darauf, dass seine Arbeit einen Beitrag zur Innovation bei Siemens liefert, und genießt die Herausforderungen, die sein Job mit sich bringt: „Am meisten Spaß macht meine Arbeit, wenn wir durch die Kombination unserer Produkte branchenspezifische ‚Problemlöser‘ für unsere Kunden erstellen und damit Mehrwert schaffen.“ Seine Arbeit fordert den genialen Denker nicht nur intellektuell heraus, sondern soll auch dafür sorgen, dass die Welt insgesamt ein kleines Stückchen besser wird. Ein Umstand, auf den nicht nur er großen Wert legt, wie Heiss erzählt: „Viele bei Siemens motiviert der Leitspruch ‚Technology with Purpose‘. Ich kenne viele Kolleginnen und Kollegen, die deshalb bei Siemens arbeiten, weil sie hier selbst etwas zur Nachhaltigkeit der Umwelt und zum Wohl der Gesellschaft mit unseren Technologien beitragen können.“ Nicht zuletzt darum arbeitet der Honorarprofessor für Innovations- und Technologiemanagement an der TU Wien gemeinsam mit Weltmarktführern an Pilotprojekten, die sich positiv auf Umwelt und Gesellschaft auswirken sollen. „Das große Thema aktuell ist die Twin-Transformation, also gleichzeitig stattfindende Umbrüche in den Bereichen Energiewende und Digitalisierung. Mit den Daten, die unsere Kunden mit unseren Technologien erfassen, können sie ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, die Produktivität erhöhen und Industrieanlagen insgesamt energieeffizienter machen. Das erhöht natürlich auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden.“ Aktuellen Herausforderungen begegnet man bei Siemens gemeinsam und lösungsorientiert, sagt Heiss: „Egal, was passiert, es gibt bei Siemens immer jemanden, der dazu beitragen kann, das Problem zu lösen.“ So habe Siemens während der Corona-Pandemie dazu beigetragen, das Werk für die Impfstoffproduktion von Biontech-Pfizer innerhalb von sechs Monaten auf die Beine zu stellen. Möglich wurde das durch die vielfältige Expertise, die innerhalb der Firma vorhanden ist, zeigt Heiss sich überzeugt: „Dadurch lernen wir enorm viel voneinander – und das vermittelt uns auch das Selbstbewusstsein, dass wir technisch alles lösen können.“

Michael Heiss bei der Arbeit in der Pilotfabrik der TU Graz.© Siemens
(Copyright: Siemens)

Michael Heiss (r.) gemeinsam mit Rudi Pichler (l.) und Regina Meichenitsch bei der Arbeit in der smartfactory@tugraz.

Weltweites Ökosystem an innovativen Köpfen

Auch selbst hat er von der mannigfaltigen Expertise im Haus profitiert: Als ehemaliger Principal für Open Innovation hat er gemeinsam mit zwei Kollegen das Thema Open Innovation für Siemens weltweit aufgebaut. Im Zuge dessen gab es viel Austausch mit internationalen Fachleuten im Unternehmen. „Das waren für mich die schönsten Erlebnisse im Unternehmen: Wenn man mit jemandem reden kann, der sich wirklich auskennt auf seinem Gebiet. Dadurch habe ich enorm viel dazugelernt.“ Aber nicht nur auf individueller Ebene profitiere man vom vorhandenen Fachwissen: Der starke Fokus auf Know-how und Expertise erleichtere auch die Zusammenarbeit im internationalen Kontext. „Internationale Brücken über Grenzen hinweg funktionieren meiner Erfahrung nach am besten auf der Ebene von Expertinnen und Experten“, sagt Heiss. „Durch Zusammenarbeit entsteht gegenseitiges Vertrauen“, erlebt Heiss tagtäglich. „Vertrauen ist eines der wertvollsten Güter in einem Unternehmen. Vertrauen hat den Vorteil, dass man sich auch einmal einen Fehler leisten kann, ohne dass es gleich zu Verwerfungen oder Missverständnissen kommt. Denn kein Mensch ist fehlerfrei.“ Tatsächlich sei die Zusammenarbeit innerhalb von Siemens der Grund, warum er jeden Tag aufs Neue gerne in der Früh aufstehe: „Was mich wirklich fasziniert, ist dieses Ökosystem von Menschen innerhalb der Firma. Ich habe das Privileg, immer mit den engagiertesten Leuten innerhalb des Unternehmens zusammenzuarbeiten. Das macht mir die Arbeit zum Vergnügen: Man treibt gemeinsam etwas voran und leistet seinen Teil zur Zukunftssicherung des Unternehmens.“ Seine eigene Innovationskraft und Expertise bringt Heiss nun schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert bei Siemens ein. „Es hat mich immer schon fasziniert, wie ich als einzelner Mitarbeiter in so einem riesigen Konzern etwas bewegen kann. Mir wurde früh Verantwortung übertragen, und auch viele Jahre später schätzt man bei Siemens noch meine Fähigkeiten und gibt mir die Freiheit und das Vertrauen, diese einzusetzen. Das ist nicht selbstverständlich.“

Es hat mich immer schon fasziniert, wie ich als einzelner Mitarbeiter in so einem riesigen Konzern etwas bewegen kann. Mir wurde früh Verantwortung übertragen, und auch viele Jahre später schätzt man bei Siemens noch meine Fähigkeiten und gibt mir die Freiheit und das Vertrauen, diese einzusetzen. Das ist nicht selbstverständlich.

Michael Heiss, Principal Consultant für Digital Enterprise, Siemens Österreich