Dekarbonisierung in der Industrie
Wie der Anspruch eines klimaneutralen Produktionslebenszyklus erreicht werden kann.
Christian Lettner
Wie wichtig Digitalisierung und innovative Technologien für die Nachhaltigkeit sind, hat das Sustainability Industrie Symposium von Siemens aufgezeigt, das am 23. März im Siemens>Innovationhub>Oberösterreich in Linz stattfand. Rund 200 Gästen aus österreichischen Industrieunternehmen wurde eindrucksvoll vermittelt, wie Lösungen von Siemens den Kunden dabei helfen, durch eine optimierte Energieproduktivität von Maschinen, Anlagen und Prozessen ihre aus den übergeordneten Klimazielen abgeleiteten Nachhaltigkeitsvorgaben zu erreichen. Technologische digitale Lösungen sind geradezu ein Treiber für Nachhaltigkeit – und zwar gleich auf mehreren Ebenen: der des effizient hergestellten Produkts, der ressourceneffizienten Produktion und der Lieferketten mit möglichst kleinem CO2-Fußabdruck. Zu letzterem Punkt wurde in Linz die Siemens-Software-Lösung SiGREEN vorgestellt – ein Product-Carbon-Footprint-Managementtool, das den CO2-Ausstoß über die gesamte Lieferkette nicht nur erfassen, sondern auch optimieren kann.
Vor den fachlichen Vorträgen führten zwei Referate in das Themengebiet ein. Prof. Dr. Christian Berg, Redner, Autor und Moderator aus Deutschland, der unter anderem auch für den Club of Rome tätig ist, spannte den großen Bogen des Themas Nachhaltigkeit als Jahrhundertthema auf und leitete daraus Schlussfolgerungen für die Industrie ab. Dr. Johannes Reichl, der wissenschaftliche Leiter der Abteilung Energiewirtschaft des Energieinstitutes an der JKU Linz, beschäftigte sich in seinem Referat mit der für industrielle Prozesse essentiellen Versorgungssicherheit und deren Sicherstellung in Zeiten der volatilen Energieerzeugung im Rahmen der voranschreitenden Energiewende.
Großes Potenzial für Emissionsmanagement
Nachhaltigkeitsbemühungen haben gerade in der Industrie einen besonders hohen Stellenwert. Einerseits ist der Industriesektor ein wichtiger Lieferant für Dinge des täglichen Lebens – vom Auto über Kleidung bis hin zu Lebensmitteln -, andererseits ist die Industrie wegen der Verflechtung in viele Lebensbereiche weltweit für ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Die verschiedenen Hebel zur Senkung des Treibhausgasausstoßes haben daher in diesem Bereich eine immens hohe Wirkung. Zu Wort kamen auf der Bühne auch zwei Kunden, die sehr gute Erfahrungen mit den Energiemanagementangeboten von Siemens gemacht haben und ihre Dekarbonisierungs-Use-Cases dem Publikum vorstellten – zum einen ist das die Stoelzle Glass Group und zum anderen die GoodMills Group.
Durch Digitalisierung Daten zu generieren und damit Transparenz zu schaffen, ist ein erster wichtiger Ansatz für eine Dekarbonisierungsstrategie. SIMATIC Energy Manager von Siemens ist ein zentraler Baustein dabei.
Siemens kann für die Herausforderungen im Spannungsfeld von Produktivitätssteigerung, Wettbewerbsfähigkeit und CO2-Reduktion, die immer öfter auch gesetzlich eingefordert wird, ein komplettes Portfolio anbieten, das den Gästen in Linz im Rahmen von Vorträgen sowie einer Microfair nähergebracht wurde. Im Wesentlichen beruhen die Siemens-Lösungen auf dem Ansatz, durch Digitalisierung Daten zu generieren und damit Transparenz zu schaffen, etwa über Energieverbräuche, Maschinenzustände usw. Durch die Informationen, die sich aus den Daten ablesen lassen, können Potenziale und Optimierungsmöglichkeiten abgeleitet werden, die in Summe der Nachhaltigkeit dienlich sind, aber auch die Produktivitätsentwicklung im Blick haben. Zentrale Faktoren in der Phase der Produktentwicklung sind Digital-Twin- und Simulationstechnologien, die effiziente technische Designs ermöglichen. Aber auch ganze Produktionsanlagen können bereits vor der Errichtung digital getestet und optimiert werden.