Forschungshotspot für die Welt von morgen
Österreich ist einer der Siemens-Hauptforschungsstandorte
Siemens
Seit seiner Gründung macht das Unternehmen Siemens aus Ideen Innovationen. Die Welt und das Leben der Menschen haben sich in dieser Zeit verändert. Doch Technologie mit Sinn und Zweck bleibt ein Treiber für Verbesserung. Heute wollen wir die digitale Transformation nutzen, um eine nachhaltige Zukunft aufzubauen. Forschung und Entwicklung prägen maßgeblich die Zukunft unserer Produkte. An mehr als 150 Forschungsstandorten in Europa, Amerika und Asien wird daran gearbeitet. Die Hauptstandorte sind in Deutschland, Österreich, den USA, China, Portugal und Indien.
Technologiefeld mit österreichischer Leitung
Weltweit gibt es im Siemens-Konzern elf Technologiefelder in der Forschung und der Vorentwicklung. Eines dieser Forschungsfelder, Integrated Circuits and Electronics, kurz ICE, hat mit Herbert Taucher sogar einen österreichischen Leiter an seiner Spitze. ICE forscht an Technologien und Werkzeugen für leistungsstarke, nachhaltige, sichere und kosteneffiziente Industrieelektronik (mehr dazu gibt es hier).
580 Forschende in Österreich
Andere Themenfelder der rund 580 Forschenden in Österreich sind: industrielle Elektronik, Hochfrequenz- und Kommunikationstechnik, intelligente IoT-Lösungen für Smart Grids und Smart Buildings, industrielle Datenanalysen und maschinelles Lernen, nachhaltige Automatisierungslösungen, Konfiguration und Optimierung komplexer Systeme sowie System- und Softwarearchitektur. Forschende aus Österreich spielen in einigen Forschungsgebieten eine besonders wichtige Rolle. Sie tauschen sich mit Kolleg:innen weltweit über Technologieentwicklungen aus – ein solcher Kollege ist Lukas Mayer, dessen Portrait hier nachzulesen ist. Das Ziel von Siemens Technology ist es, die notwendigen Technologien für den digitalen Wandel in der weltweiten Industrie und Infrastruktur zu erkennen und nutzbar zu machen. In der zentralen Forschungs- und Entwicklungseinheit arbeiten Fachkräfte aus dem Bereich Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Mathematik und Softwareentwicklung Hand in Hand mit den Siemens-Geschäftseinheiten, um Forschungsergebnisse in Produkte und Geschäftsmodelle umzuwandeln.
Viele Forschungsleuchttürme
Siemens Österreich ist in einigen international angesehenen Forschungsprojekten aktiv. Eines davon befindet sich in aspern Seestadt in Wien. Im Stadtentwicklungsprojekt erprobt Siemens innovative Infrastrukturtechnologien und Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum in enger Abstimmung mit den Auftraggebern und Partnern. Dazu wurde die Forschungsgesellschaft Aspern Smart City Research (ASCR) von Siemens als führendem Industriepartner und der Stadt Wien sowie den Versorgungsunternehmen Wien Energie und Wiener Netze sowie Wirtschaftsagentur Wien und Wien3420 ins Leben gerufen. Grundlegendes Ziel der ASCR ist es, marktnahe, skalierbare und wirtschaftliche Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum zu entwickeln und das Energiesystem effizienter und klimafreundlicher zu machen.
Software und IT für Stromnetze
Ebenfalls in Wien ist eines der Kompetenzzentren für Dienstleistungen und Lösungen im Bereich Software und IT für Stromnetze angesiedelt. Innerhalb dieses Kompetenzzentrums hat Siemens Österreich die weltweite Verantwortung für virtuelle Kraftwerke und intelligente Zähler (Smart Meter). Damit ist wichtiges Siemens-Know-how für die Realisierung intelligenter Stromnetze, die Smart Grids, in Österreich gebündelt. Gemeinsam mit Energieversorgern und weiteren Forschungspartnern beteiligt sich Siemens an den Smart-Grid-Modellregionen Salzburg, Köstendorf, Eberstalzell und dem Projekt Smart City Villach.
Intelligentes Microgrid
Am Unternehmensareal in Floridsdorf wird die eigene Forschung in die Praxis umgesetzt. Das Siemens Campus Microgrid ist ein intelligentes System zur Optimierung des Strom- und Wärmebedarfs und besteht aus PV-Anlagen, E-Ladeinfrastruktur, Stromspeicher und Microgrid-Controller. Es ermöglicht eine sichere, zuverlässige Bereitstellung elektrischer Energie bei gleichzeitiger Reduktion des CO2-Footprints und von Lastspitzen. Das Projekt ist in Verbindung mit der Infrastruktur eines bestehenden Industriebetriebs wegweisend. Der Showcase demonstriert das Verhalten und den Nutzen von Microgrid-Anwendungen im Realbetrieb und lässt dank umfassender Datensammlung und -analyse an Lösungen der Zukunft forschen.
Für die Industrie von morgen
Im Bereich Industrie setzt Siemens auf die InnovationLabs in Graz, Linz und der Siemens City in Wien. Hier entwickeln und realisieren Forschende gemeinsam mit Kunden Digitalisierungslösungen von morgen und übermorgen. Im Wiener DigiLab werden Anwendungen für die Fertigungsindustrie erlebbar gemacht und Lösungen gefunden, um die Produktion effizienter zu gestalten. Im LivingLab, ebenfalls in Wien beheimatet, dreht sich alles um Pharmazie, Nahrungs- und Genussmittelproduktion sowie die chemische Industrie. Mittelpunkt des Labors ist eine europaweit einzigartige Industrie 4.0 Pilotanlage, in der visionäre Ideen realitätsnah getestet und für Ihre Produktion weiterentwickelt werden können. Ein anderes wegweisendes Kompetenzzentrum ist, das kürzlich eröffnete „Manufacturing Solutions Lab“ in der Siemens-Niederlassung in Linz. Es bildet die wichtigsten Elemente einer Kundeninstallation ab und kann sowohl zu Test- als auch zu Ausbildungszwecken genutzt werden. Der Fokus liegt auf Lösungen für die Produktion von Autos und der Fertigung von Batterien für Elektroautos. In Graz bündelt Siemens wiederum Kompetenzen des Bereiches Safety und Security und entwickelt und testet dafür prototypische Produkte und Lösungen gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern. Ein weiterer Fokus liegt auf den Themen Abfallwirtschaft und Recycling. Siemens entwickelt beispielsweise Automatisierungslösungen und Analysesoftware, die es erlaubt, unterschiedliche Abfallstoffe zu erkennen und zu charakterisieren. Dadurch können die Qualität und die Verwertung des Abfalls erhöht und die CO2-Emissionen des gesamten Abfallsystems verringert werden.
Pilotfabriken für die digitalisierte Produktion der Zukunft
Auch in der Ausbildung von jungen Forschenden ist Siemens aktiv. In den sogenannten Pilotfabriken der Technischen Universitäten in Wien und Graz sowie der Johannes Kepler Universität in Linz entwickelt Siemens gemeinsam mit anderen Unternehmen im universitären Umfeld Zukunftslösungen für die Industrieproduktion. Die Idee dahinter: In der digitalisierten Fabrik der Zukunft tauschen Menschen, intelligente Maschinen, Logistiksysteme und Betriebsmittel untereinander eigenständig Informationen aus und steuern sich gegenseitig. Damit das gelingt, müssen Produktionssysteme verstärkt digitalisiert und vernetzt werden. Unternehmen benötigen dafür neue Methoden und Verfahren, die sie außerhalb des regulären Betriebs entwickeln und testen müssen. Genau hier setzt die Idee der Pilotfabriken an.
Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen
Die Pilotfabriken werden als Lernlabor für die Weiterbildung von Studierenden und Mitarbeitenden genutzt. Studierende lernen die gesamte Wertschöpfungskette kennen – von der Konstruktion über die Produktion und Montage bis zu Qualitätssicherung und Logistik. Fachkräfte aus dem Produktionsbereich wiederum werden durch neue Ideen inspiriert, die sie in den eigenen Betrieben umsetzen können. An realen Industriemaschinen und Logistiksystemen werden im Labor neue Entwicklungen getestet und Produktionsverfahren erprobt, bevor diese in die reguläre Produktion einfließen. Neben den Pilotfabriken und weiteren Aktivitäten an Universitäten wie etwa Lehrstühlen, Talente- und Stipendienprogrammen und der Betreuung von PhD- oder Masterarbeiten fördert Siemens die Forschung mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Dazu gehören gemeinsame öffentlich geförderte Forschungsprojekte mit Universitäten und Forschungseinrichtungen wie etwa dem Austrian Institute of Technology und Auftragsforschungsprojekte.